Sonntag, 14. Juli 2019

North Coast 500 - nächster Halt Wonderland PART III

Hello my dears,

von Ullapool aus starteten wir die letzte Etappe der North Coast Route, nach Gairloch und Kinlochewe, wo wir an den Victoria Falls vorbeikamen und einen super Blick auf Loch Maree hatten. Auch einen kleinen Abstecher zum Red Point Beach haben wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn das Wetter leider nicht wirklich mitgespielt hat an diesem Tag.








Wesentlich schneller als gedacht kamen wir auf dieser Etappe voran, die wir eigentlich auf zwei Tage verteilen wollten. Wir umrundeten die Applecross Halbinsel, auf einer super schmalen Straße direkt am Meer entlang - das düstere und nasse Wetter sorgte für eine mega dramatische Stimmung, mit peitschendem Wind und Regen der uns aufs Dach trommelte. Berg auf und ab ging es, mitten im Nebel und fast ganz alleine. Und irgendwann passierten wir den Bealach na Ba Pass, einen der steilsten in Großbritannien mit niemals endenden Serpentinen und 20% Steigung. Leider ist dieser im Dunst ein bisschen untergegangen, aber aufregend war es trotzdem!




Nach einem gemütlichen Pubdinner fassten wir den Plan die Route ein bisschen abzuändern und den letzten Tag unserer Reise auf Skye zu fahren. Die Isle of Skye, Schottland auf Steroiden, hatten wir zwar alle schon besucht, aber weil es so schön dort ist und so viel zu sehen gibt, dachten wir, kann ein kleiner Abstecher ja nicht schaden. Wir verließen also die offizielle NC500 Route bei Strathcarron und fuhren an dem Abend noch bis zur Nordküste von Skye, wenn auch unbeabsichtigt. Eigentlich wollten wir uns schon vor der Insel einen Platz zum Übernachten suchen, doch leider hatten wir an diesem Tag wirklich Pech und das einzige Mal in der ganzen Woche Schwierigkeiten einen geeigneten Spot zu finden. Wir fuhren einfach immer weiter und auf die Insel, in der Hoffnung hinter jeder nächsten Ecke einen guten Platz zu finden, bis wir irgendwann ganz im Norden der Insel aufgaben und auf einen Campingplatz unser Zelt aufschlugen. 






Nach dieser ungeplanten Nacht in Zivilisation (die allerdings eine extra Duscheinheit mit sich brachte, man muss die Dinge ja positiv sehen), wurden wir mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein belohnt. Nur um das ganze mal in Relation zu setzen, das kommt in Schottland schon nicht so oft vor, aber auf der Isle of Skye, die dem launischen Atlantik ausgeliefert ist, ist das eine absolute Besonderheit. Als Philip und ich das letzte Mal hier waren sind wir so fürchterlich nass geworden vom sich im 3-Minutentakt ändernden Wetter, dass ich am Abend im Schlafanzug zum Dinner gehen musste - ein legendärer Ausflug. Wir konnten also unser Glück kaum fassen!

Logischerweise wollten wir das beste rausholen, und endlich die ganzen Postkartenmotive von blauem Himmel und atemberaubender Landschaft, bei denen man sich immer denkt dass es Photoshop ist, auch mal in echt sehen. Wir nahmen also die typische Touriroute, fuhren zum grünen Quriraing Tal, zum Bergmassiv Old Man of Storr und zu den Fairy Pools, eine Ansammlung von natürlichen Wasserbecken durch die der Fluss aus den Bergen fließt. Und was soll ich euch sagen, es war einfach nur wunderschön. 

















Zwischendurch haben wir einen kleinen Abstecher in die Insel Hauptstadt Portree gemacht, zum Eis essen versteht sich, und dabei leicht belustigt am Hafen andere Touristen beobachtet, denen die Möven im Kamikazeflug die Pommes aus der Hand geklaut haben. Wir waren ja schonmal da und wusste um die mörderischen Angriffe der hier ziemlich gewaltigen Flugtiere, und beschützten unser Eis mit unserem Leben. Die Möven schienen an dem Tag auch eher auf salziges aus zu sein. 

Kurzgesagt, es war ein rundum gelungener Abschied von unserer Tour, und wir konnten gar nicht fassen wie viel Glück wir mit dem Wetter an diesem Tag hatten. Skye bei Sonnenschein, das können nicht viele von sich behaupten. Beseelt von diesen Erlebnissen verließen wir Skye und suchten uns kurz darauf irgendwo im Nirgendwo unseren letzten Übernachtungsplatz in der schottischen Wildnis, zwischen Bergen, direkt am rauschenden Fluss, unweit eines großen Sees. Wildcampen konnten wir inzwsichen richtig gut.Wir machten es uns also gemütlich, entfachten ein kleines Lagerfeuer und schmissen den Grill an, während über uns der Mond aufging - ja, so hätte es noch ein paar Wochen weitergehen können.






Doch irgendwann ist eben auch mal der schönste Urlaub vorbei, und so machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zurück nach Edinburgh - wo es übrigens regnete und kalt war, logischerweise. Dieser Trip hat uns allen noch einmal vor Augen geführt was für ein einzigartiges und wunderschönes Fleckchen Erde wir hier unser Zuhause nennen können (oder konnten), und wie unendlich schwer es mir persöhnlich fallen wird, wenn wir nächstes Jahr nachdem Philip seinen Doktor fertig gemacht hat, uns wohl doch endgültig verabschieden werden. Aber wo auch immer der Weg dann hinführt, Schottland wird für immer einen ganz großen Platz in unserem Herzen haben - wir können gar nicht anders. 

Cheers!