Ciao Ragazzi,
ein wunderbares Wochenende liegt hinter mir: meine liebste
Natalie, Studienfreundin aus Görlitz, hat mich mit ihrem Freund Felix in Genua
besucht! Nachdem sie schon vor über einer Woche in Rom gestartet waren, und
eine kleine Rundreise gemacht haben, haben sie ihren Urlaub also mit einem
Abstecher zu mir und in meine Heimat auf Zeit gekrönt.
Am Samstag ging es also auf zu einer ersten
Stadtbesichtigung. Von meiner WG ging es über die Prachtstraße Via Garibaldi
bis zum Piazza De Ferrari, dem Hauptplatz Genuas. Hier gibt es einen
riesengroßen Springbrunnen und so etwas wie eine Stadthalle, den Palazzo
Ducale, wo immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Dieses
Mal war der Brunnen rosa eingefärbt. Immer wenn irgendetwas in der Stadt
passiert, wird das Wasser passend dazu gefärbt. Und da diese Woche die Woche
des Theaters war (Slogan: „Theater ist die Nahrung für den Geist“ – wie
poetisch!), war das Wasser eben rosa.
Weiter ging es anschließend in die Altstadt, wo wir uns ein
echtes italienisches Frühstück gegönnt haben. Bei Café, Kakao und süßen
Teilchen, sowie natürlich der in Genua obligatorischen Focaccia, haben wir gut
gestärkt den Weg zum alten Hafen angetreten. Hier ist es immer wieder schön,
man kann die Molen entlang spazieren, die Leute, Fische und Möwen beobachten,
und einfach die Sonne genießen. Denn mit dem Wetter hatten wir an diesem
Wochenende wirklich Glück: 20 Grad, strahlender Sonnenschein und kein Wind.
Zum Mittagessen sind wir mit einer Drahtseilbahn auf den
größten Hügel direkt hinter Genua gefahren. In rasantem Tempo ging es den
steilen Berg rauf, und nach ca. 10 Minuten lag uns die Stadt zu Füßen. Nach
einem kleinen Spaziergang auf dem Berg haben wir in einem wirklich schönen
Restaurant eine absolut atemberaubende Pizza gegessen. Und das Ganze mit Blick
auf Stadt und Meer!
Am Nachmittag haben wir die Vicoli erkundet. Wir sind durch
unzählige kleine Gässchen gelaufen, haben verschiedene Märkte besucht und die
teilweise erschreckend schiefen Häuser samt obligatorischer Wäscheleine vor den
Fenstern begutachtet. Mit einem riesigen Eis in der Hand haben wir uns in der
Abendsonne noch einmal auf den Weg zum Hafen gemacht, und haben sogar gesehen,
wie ein riesiges Kreuzfahrtschiff unter lautem Hupen den Hafen verlassen hat.
Zum Abendbrot trafen wir uns in einer wohl super schicken
Bar, jedenfalls war es gerammelte voll. Als wir dann nach kurzem Warten einen
Tisch bekommen hatten, wussten wir auch warum. Zwar war es wirklich sehr laut,
hektisch und voll, jedoch war das Buffet so unglaublich gut, dass es das
absolut wert war. Für 7,50€ bekamen wir jeder einen großen Cocktail, sowie
unbegrenzten Zugang zum Buffet voller italienischer Spezialitäten, von
Antipasti über live Gegrilltes bis zu italienischem Schokokuchen. Nach diesem
sehr befriedigenden Abendbrot sind wir noch in die Vicoli gegangen, welche
jetzt voll von feierwütigen Italienern waren. Nach zwei weiteren Cocktails
trafen wir noch meine italienische Freundin Virginia, und sind noch zusammen
ein bisschen durch die Stadt gezogen, ganz nach italienischer Ausgeh-Manier
(treffen, quatschen, stehen, warten, 300m weiter gehen, auf jemand warten,
stehen, quatschen, 100m weiter gehen, quatschen, warten, stehen)
Am Sonntagmorgen haben wir einen kleinen Einkaufsbummel bei
Lidl gemacht (die beiden waren mit einem Mietwagen da, und Lidl hat alle
herrlichen deutschen Leckereien, ist aber leider so überhaupt nicht zu Fuß zu
erreichen) und sind am Nachmittag ins Aquarium gegangen. Genua hat das größte
Aquarium Europas, welches in allen Reiseführern als absolutes „Must Have“
aufgeführt wird. Also haben wir den stolzen Eintrittspreis von 24€ gelöhnt, und
dann wirklich 3 volle Stunden in den scheinbar nie mehr endenden Gängen
verbracht. Von natürlich allen großen und kleinen, dicken und dünnen Fischen,
die man sich so vorstellen kann, ging es über Delfine und Fröschen bis zu
Schildkröten jeglicher Größe. Auch Robben, seltsame Seekühe und Quallen von
mini bis riesig waren anzuschauen. Es war wirklich spannend, und auch wenn ich
prinzipiell nicht so der Fischfan bin, war es zu keinem Moment langweilig. Am
Ende konnte man sogar Rochen streicheln, auch wenn die darauf leider nicht so
wirklich Lust hatten.
Nach diesem Höhepunkt des Wochenendes haben wir uns noch
einen großen Topf Pasta gegönnt, und dann sind meine Besucher auch schon wieder
abgereist. Es war wirklich herrlich, euch beide hier zu haben, vielen Dank!
Bacci!