Samstag, 19. August 2017

10 Monate später - Graduation!

Hi Folks, 

Mitte Juli war es dann auch bei mir soweit, die offizielle Graduation und somit meine Abschlussfeier stand an. Ich hatte zwar schon letztes Jahr im September mein Studium beendet und meine Masterarbeit eingereicht, doch da die Queen Margaret University Edinburgh jetzt nicht gerade die größte Institution der Welt ist (Popeluni!) machen die nur eine Graduation im Jahr. An größeren Unis gibt es eine zusätzliche Veranstaltung im November, bei der alle Masterstudenten die im September fertig werden offiziell verabschiedet werden, bei uns gab es das mangels genügend Studenten leider nicht. Und so musste ich gute 10 Monate auf mein Zeugnis warten - aber es hat sich gelohnt!

In zwei Zeremonien werden also alle Absolventen der QMU gemeinsam verabschiedet - die Fakultät Media, Communication and Performing Arts war am Nachmittag dran. Das gab uns genug Zeit für ein entspanntes Frühstück mit meinen extra angereisten Eltern und meiner Schwester. Auch für sie war das ein mega Ereignis, der erste Master in der Familie (zugegeben, zu Zeiten meiner Eltern gab es noch das Diplom) und dann auch noch eine britische Uni, mit all dem Pomp und Zauber den so eine Graduation mit sich bringt. 

Nach einem entspannten Frühstück und dem obligatorischem Absacker im Pub wurde es also Ernst. Die prächtige Usher Hall, die Konzerthalle im Zentrum Edinburghs, war Schauplatz des Ganzen. Ich muste gleich erstmal ganz nach oben zu den Ankleiderinnen, denn ohne Gown gibt es keine Graduation! Der Gown ist der traditionelle Umhang, dazu gibt es eine dem Abschluss entsprechende Kaputze. Da ich einen Master of Arts gemacht habe war meine Kaputze grün und hatte außen einen blauen Streifen. Das ganze ist auch nicht ganz günstig, alleine die Leihgebühr sind £45, der dazugehörige viereckige Hut kann für weiter £50 dazu gekauft werden. Aber man graduiert ja schließlich nur einmal! 








Ein wichtiger Teil der ganzen Sache ist das Beisammenstehen vor der Zeremonie. Da man schon eine Stunde eher da sein muss um sich einkleiden zu lassen, stehen dann hunderte Absolventen mit ihren stolzen Eltern auf dem Vorplatz, Freunde werden vorgestellt, Fotos gemacht und der Band gelauscht. Denn natürlich werden extra die Piper angeheuert, Dudelsackspieler und Kollegen. Das sorgt dann schon für ordentlich Gänsehaut, vor allem wenn man so wie ich aus einem anderen Land mit einer anderen Kultur kommt. 



Die Zeremonie an sich ist dann eigentlich vollkommen unspektakulär, es werden Reden geschwungen, kluge Ratchläge gegeben und dann schließlich alle Studenten auf die Bühne gebeten. Dann gibt's einen auf den Deckel mit einem ziemlich oll aussehenden Hut, man bekommt sein Zeugnis und ist nach nicht mal 10 Sekunden wieder runter von der Bühne. Und muss sich dann die noch gut 200 folgenden Studenten anhören...





Im Anschluss gab es jedoch die Chance, den Gästen den außerhalb der Stadt liegenden Campus zu zeigen. Da ich selber ein knappes Jahr nicht mehr da war, war es wirklich spannend meine Familie rumzuführen un zu zeigen wo ich Mittag gegessen hab, in Seminaren gebrütet, oder meine Hausarbeiten verflucht habe. Zu unserem großen Glück kam auch noch die Sonne raus, was die spaceship mäßige Uni gleich noch viel cooler aussehen ließ. 




Und mit eine leckeren Abendessen in Jamie Oliver's italienischem Restaurant ging so ein wunderbarer Tag zu Ende. Zwar war so viel Aufregung um einen schon gut 10 Monate alten Abschluss, den man als ganz selbstverständlich hinnimmt, an manchen Stellen ein bisschen seltsam. Aber eigentlich haben sie schon Recht, die Briten, soll man doch feiern was man erreicht hat, und nicht nur warten bis einem die Uni das Zeugnis zuschickt (so wie das bei meinem Bachelor in Deutschland der Fall war). Man muss die Feste feiern, wie sie kommen!

Cheers!

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