Sonntag, 10. März 2019

Sri Lanka - von Bergen, Wellen und dem Ende der Welt PART III


Hello my dears,

Nach einer spektakulären TukTuk Fahrt zum Bahnhof haben wir es also zu unserem Zug in Hatton geschafft und waren auf dem Weg nach Ella. Vier Stunden lang durch schönstes Hochland – die Strecke steht wirklich in jedem Reiseführer und auch wir können sie absolut empfehlen. Sie wird nicht ohne Grund als die wohlmöglich schönste Zugfahrt der Welt gehandelt! Zwar mussten wir ab und zu mal ein bisschen die Augen zumachen, immerhin haben wir die Nacht vorher in luftiger Höhe anstatt im weichen Bett verbracht, aber was wir gesehen haben war einfach nur atemberaubend. Unendliches Grün, hohe Berge und sanfte Täler, saftige Teeplantagen und bunt gekleidete Menschen, die in diesem absoluten Paradies einfach so ihrem Alltag nachgingen. Mann war das wieder schön! So wurde es auch überhaupt nicht langweilig, weil es so viel zu sehen gab. Wie fernsehen!









In Ella hatten wir definitiv unsere schönste Unterkunft, mit einer unglaublichen Terrasse – mit Blick auf Ella Rock, das umliegende Tal und Little Adam’s Peak, umgeben von einem wunderschönen Garten mit Bananen, Jack Fruits und allerhand anderen Leckereien. Die Anstrengung der vorherigen Nacht nun wirklich deutlich spürbar, haben wir den Rest des Tages einfach nur in der Sonne gesessen, gelesen und die frische Bergluft genossen. Wir hatten diesmal auch Halbpension, und meine Güte hat sich das gelohnt! Die kleine Oma die das B&B geleitet hat kam mit einem Tablet so lang wie sie breit, voller lokaler Leckereien. Eine Reisschüssel so groß wie mein Kopf und zig Schüsseln mit allerlei Currys, Kokosraspeln, Poppadoms, Linsenbrei, krautartigem Gemüse und und und. Wir hätten uns locker noch zwei Gäste einladen können, so voll war unser Tisch. Alles Frisch gekocht, alles aus eigenem Anbau, ohne Konservierungsstoffe oder irgendwelche künstliche Bearbeitung – und das hat man geschmeckt!





Am nächsten Morgen quälte ich mich mit dem Muskelkater meines Lebens aus dem Bett, man hätte denken können meine Waden sind aus Stein. Bei dem Sonnenaufgang war das jedoch schnell wieder vergessen…





Um einen weiteren Berg zu unserer Liste hinzuzufügen, haben wir als nächstes Little Adam’s Peak erklommen. Und obwohl alleine der Name schon Philip hat schaudern lassen, war es doch wesentlich einfacher da hoch zu klettern als auf seinen großen Bruder. Nach angenehmen 45 Minuten waren wir schon oben und konnten den wunderbaren Blick auf Ella Rock und die umliegenden Berge und Täler genießen. So viele verschiedenen Grüntöne, so viel Landschaft und so wenig Zivilisation war in unserem Blickfeld. Man konnte sich wahrlich wie am Ende der Welt fühlen, und so haben wir eine ganze Weile einfach nur dagesessen, die Luft, die Sonne, die Ruhe und den Ausblick genossen. Was will man mehr?












Im Anschluss machten wir noch einen Abstecher zur Nine Arches Bridge, einer riesigen alten Steinbrücke, die mit 91m Länge den grünen Dschungel und einen Fluss überspannt. Wie überall in Sri Lanka wird auch hier Health and Safety nicht so wahnsinnig Ernst genommen, man kann einfach auf den Schienen entlang spazieren ohne dass es irgendjemanden stört. Wenn ein Zug mit der rasenden Geschwindigkeit von ungefähr 25 Km/h vorbeikommt, hupt der einmal laut und alle gehen zur Seite. Funktioniert!








Unser zweiter Tag in Ella startete mit einem Besuch in der Halpewatte Tea Factory, hoch in den Bergen von Ella. Hier wird immer noch Tee verarbeitet wie schon seit Jahrzehnten, mit für uns ziemlich alt aussehenden Maschinen. Für dortige Verhältnisse war es allerdings eine relative moderne Fabrik und man konnte sehen wie viel der Teeanbau den Einwohner bedeutet. So bildet er nicht nur die Lebensgrundlage für viele Menschen, sondern ist auch ein großer Teil ihrer Indentität.Nach einem wirklich spannenden Rundgang durch die Fabrik folgte eine kleine Verkostung, die uns so begeistert hat dass wir uns gleich jeder ein Päkchen Tee ausgesucht und mitgenommen haben. Nach knapp vier Jahren in Großbritannien sind wir zwar wahrlich noch keine Teeexperten, doch ein bisschen haben sich unsere Geschmacksknospen schon entwickelt - und der Tee in Sri Lanka war definitiv um Welten besser als alles was man hier bekommt!






Am Nachmittag fuhren wir dann zu den Ravana Falls, einem riesigen Wasserfall auf mehreren Ebenen, der sich von den Bergen in das Tal von Ella stürzt. Am untersten Punkt spaltet er sich in mehrere kleine Wasserläufe auf, von denen einige sogar zu Duschen umfunktioniert wurden. Baden darf man nicht, große Warnschilder zeigen die Anzahl von Menschen die bei dem Vergnügen schon umgekommen sind. Also haben wir nur die Füße ins kühle Nass gehalten und uns das bunte Treiben angeschaut. 





Nach einem weiteren fabelhaften Frühstück auf unserer Terrasse ging es dann auch weiter für uns, gute drei Stunden südlich nach Kataragama, und somit zum Yala National Park. Der Unterschied hätte nicht größer sein können, nach der kühlen morgendlichen Bergluft und sattem Grün wohin man auch schaut, fanden wir uns nun in einer platten, trockenen, kargen und vor allem unglaublich heißen Gegend wieder. Und auch als wir am nächsten Morgen um 5.00 aufgestanden sind hatte es sich nicht viel abgekühlt - der einzige Weg nicht zu verglühen war viel Fahrtwind und ein offenes Dach. Wir waren ganz alleine in dem großen Geländewagen der uns in noch tiefster Dunkelheit vom Hotel abholte. Eine knappe halbe Stunde später passierten wir das Tor zum Nationalpark und waren nun mitten drin in unserer ersten Safari. Als erstes sahen wir Pfauen, unendlich viele, stolz umherziehende Pfauen. Nicht viel später gesellten sich auch ein Warzenschwein, Wasserbüffel, Krokodile, Schlangen, ein Adler, eine Schildkröte, ein Wiesel, und zahlreiche Vögel hinzu, alles in wunderschönster König der Löwen Atmosphäre. Lange suchten wir nach Elefanten, die sich jedoch besonders gut in dem riesigen großem Areal versteckten. Schließlich fanden wir jedoch einen, genüsslich an ein paar Pflanzen knabbernd und glücklich mit dem Schwanz wedelnd. 














An einem kleinen Wasserloch mit vielen Bäumen drum herum fanden wir auf einmal unglaublich vielen andere Jeeps vor. So ganz verstanden wir nicht was es hier zu sehen gab, und auch unser Guide musste sich erstmal orientieren. Alle Fahrer riefen sich irgendwas zu, es wurden Ferngläser rumgereicht und auf das dichte Grün gezeigt. Die meisten anderen Touristen waren genauso verwirrt wie wir, aber irgendwann haben wir dann rausgefunden dass sich ein Leopard im Gebüsch rumtreiben soll. Wir haben wirklich ganz genau hingeguckt und eine ganze Weile gewartet, aber weder Philip noch ich haben das Kätzchen sehen können. Aber es war wohl da!

So ging dann auch unsere Safari und damit vorletzte Etappe der Reise zu Ende. Auf dem Weg zurück zum Hotel wurden wir noch fast von einem Elefanten umgerannt, der sich genau in dem Moment dazu entschied über die Straße zu rennen, als wir vorbei gefahren sind. Diese Elefanten, schlimmer als Fußgänger und Radfahrer zusammen!




Im nächsten und letzten Teil meines Sri Lanka Abenteuers berichte ich dann worauf ich mich den ganzen Urlaub gefreut habe - back to the board! Surfen war der finale Höhepunkt des Trips, und meine Güte war das mega!

Cheers!

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