Freitag, 1. November 2019

Von Sturm und Schnitzel - 48 Stunden in Wien

Hello my Dears, 

es kann manchmal ganz schön ätzend sein, wenn die meisten Freunde in ganz Europa verteilt sind. Man sieht sich kaum, kann nicht mal eben schnell rüber kommen und lebt die Freundschaft auf Skype und WhatsApp. Einen grandiosen Vorteil hat das ganze allerdings - man hat immer eine Couch zum Schlafen in manchen der aufregendsten Orten des Kontinents. Und da man nie weiß wie lange die Leute an Ort und Stelle bleiben, muss man das ganze möglichst zeitnah nutzen. Mit anderen Worten, wir waren mal wieder auf Reisen. 

Diesmal ging es für uns das erste Mal überhaupt nach Wien. Angeblich war ich hier schon einmal als Kleinkind, daran habe ich jedoch absolut null Erinnerung. Es galt also eine vollkommen neue Stadt zu entdecken! Unsere gute Freundin Jana, die selbst Deutsche ist und wir in Edinburgh kennen gelernt haben, hat es inzwischen in die österreichische Hauptstadt verschlagen, und sie sprudelte nur so vor Freude was für eine tolle Stadt Wien ist. Da haben wir natürlich nicht lange überlegt!




Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt haben wir uns prächtig amüsiert. Das wienerische Deutsch ist wirklich einfach zum Schmunzeln. Von der Aussprache einiger Wörter bis hin zu vollkommen neuen Erfindungen oder Zusammensetzungen, es gab wirklich immer etwas zu lachen - im besten Sinne! Die Frage im Supermarkt ob ich ein Sackerl brauche oder der Mistkübel in der Fußgängerzone gehörten dabei eindeutig zu meinen Favoriten. 

An Tag 1 unseres Trips haben wir erstmal Wien an sich angeschaut. Wir sind durch die Einkaufsstraße gelaufen, am Museumsviertel vorbei, zum Naschmarkt, einer riesigen Ansammlung von Ständen die von Döner über Tees, Touri-Artikeln und Baklava bis zu Klamotten eigentlich alles verkaufen. Weiter ging es zur Staatsoper, am Café Sacher vorbei, bis zum Stephansplatz, wo wir den berühmten Dom besuchten. Dann weiter nach Norden bis zur Donau, von hier aus folgten wir dem Fluss eine ganze Weile an unendlich vielen Graffitis und Street Art entlang. Schließlich erreichten wir die Universität Wien, gefolgt vom Rathaus, jeweils alles mächtig gewaltige und imposante Gebäude. Auf dem Rathausplatz gab es einen Markt mit typischen regionalen Produkten, so ließen wir es uns nicht nehmen und machten eine wohlverdiente Pause mit Mohnknödeln und Sauerbraten. Auf dem Rückweg kamen wir noch beim Parlament, was leider komplett eingerüstet war, sowie dem wunderschönen Volksgarten, der Hofburg und der eindrucksvollen Albertina vorbei. Am Abend sind wir dann noch - natürlich - Schnitzel essen gegangen. Kein Besuch in Wien ohne Wiener Schnitzel!














Die Stadt ist so wunderschön, ich konnte auf Anhieb verstehen warum es Jana dort so gut gefällt. Man fühlt sich wie bei Sissi, die Gebäude sind alle prächtig und vor allem super in Schuss - alles glitzert und glänzt nur so. Die Stadt ist unglaublich grün, mit vielen ruhigen Parks und gemütlichen Fußgängerzonen. Wo es mir in London schon bei dem Gedanken an die vielen Menschen und den Verkehr graut einen Fuß vor die Tür zu setzen, war in Wien alles so unglaublich entspannt. Ich hatte das Gefühl alles läuft ein paar Schritte langsamer, mit mehr Geduld und Ruhe. Es war wunderbar!




Am zweiten Tag erkundeten wir das Umland von Wien. Was wir nicht wussten, die Umgebung der Hauptstadt ist eine echte Weinregion! Rundherum gibt es unzählige Weinberge mit allen möglichen verschiedenen Sorten und Trauben. Und da die Österreicher eindeutig wissen wie man das Leben genießt, haben sie Wanderwege zwischen den Weinbergen angelegt, und jeder Weinbauer hat einen kleinen Ausschank, bei dem man den lokalen Wein testen und sich nach dem vielen Laufen stärken kann. Wir hatten lange keine Ahnung was die Leute uns da verkaufen wollten, war doch überall nur "Sturm" angepriesen, und das bei 25 Grad und Sonnenschein! Wie uns dann aber erklärt wurde ist Sturm die österreichische Variante von Federweiser - ach die Ösis, man muss sie einfach gerne haben!









Nach einer wunderbar entspannten Wanderroute und dem einen oder anderen Traubensaft hatten wir am Nachmittag noch Zeit uns das Schloss Schönbrunn anzuschauen, DAS Wahrzeichen Wiens. Zwar sind wir nicht rein gegangen, jedoch hat schon ein Spaziergang durch den Schlosspark gereicht um uns wie Franz und Sissi zu fühlen. So wunderschön, so unglaublich gut erhalten und gepflegt. Das kann man sich mal anschauen!







Insgesamt waren wir also von Wien absolut angetan - und kommen gerne mal wieder!

Cheers!

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