Mittwoch, 3. Oktober 2018

Hola España - the ultimate Roadtrip: Part 1

Hello my dears, oder eher hola!

Vor einem knappen Monat sind wir aus unserem Wohlverdienten Spanienurlaub wiedergekommen. Gerade einmal vier Woche her, und trotzdem bin ich schon wieder absolut Urlaubsreif. Die neue Spielzeit hat angefangen, das heißt alle Orchester weltweit sind aus ihren Sommerverstecken gekrochen und wollen nun wieder meine Künstler buchen. Super fürs Geschäft, nicht so gut für mein Stresslevel - aber von daher ist es umso schöner in Urlaubserinnerungen zu schwelgen und die tolle Zeit Revue passieren zu lassen. 

Ende August sind wir also eine Woche lang mit unserem kleinen spanischen Flitzer die komplette Südküste Spaniens entlang gebraust, haben jede Nacht woanders geschlafen und insgesamt mehr als 1500km zurückgelegt. Stadt, Land, Fluss kann sich dabei warm anziehes - was wir alles gesehen haben! Stadt, Land, Fluss, Dorf, Bach, Berg, Klippe, Wüste, Steppe, Mondlandschaft (ernsthaft!), minikleines Dorf, Meer und, und, und. Spanien stand jetzt eigentlich nicht ganz oben auf unserer Liste, aber da uns Freunde aus Edinburgh zu ihrer Hochzeit nach Granada eingeladen hatten, wollten wir uns die Gelegenheit nicht nehmen lassen uns die Umgebung auch ein bisschen anzuschauen. 

Also sind wir mit seperaten Flügen (was in Zeiten von permanenten Ryanairstreiks auch nicht gerade wohltuende für das Stresslevel war) aus Edinburgh und London nach Malaga geflogen, wo wir unser Auto in Empfang genommen und etwas außerhalb die erste Nacht verbracht haben. Geich vorweg, wir haben alle Übernachtungen über booking.com und AirBnB gebucht, und hatten bis auf ein etwas durchschnittliches Erlebnis wirklich nur Glück!
Nach einer ersten sehr warmen und sehr kalten Nacht (der Kampf um die Air Condition Fernbedienung sollte noch den ganzen Urlaub anhalten) war unser erster Stop dann Sevilla, die Stadt der Stierkämpfe und Carmen. 

Sevilla wollte ich mir wirklich schon lange angucken, und alles was ich vorher recherchiert habe sah auch wirklich sehr vielversprechend aus. Tolle Plätze, niedliche Gassen, ein super flair. Mein persöhnlicher Eindruck war dann eher so: Mmmmmhhh. 

Es hat alles ganz super angefangen, als wir die Plaza de España betraten, einen wirklich wunderschönen Platz mit einem kleinen Fluss, vielen Brücken und einem schönen Springbrunnen in der Mitte. Alles sah wunderbar königlich aus und einfach nur schön. 









Hier haben wir uns noch gefreut dass nicht so viele Menschen da sind, und man wirklich Ruhe hatte und sich nicht mit tausenden Touristen drängen musste. Doch als wir den Rest der Stadt anschauen wollten, wurde uns genau das zum Verhängnis. Durch Zufall war es ein Sonntag an dem wir in Sevilla waren, und dazu noch ein Sonntag im August, wo wie in vielen südlichen Ländern die meisten Einheimischen der unglaublichen Hitze entfliehen wollen und sich ans Meer verziehen. Dadurch war die ganze Stadt wie ausgestorben. Ab und an haben wir mal ein paar andere Touristen gesehen, generell waren wir aber ziemlich alleine unterwegs. Und obwohl das auch seinen Charme haben kann, war es hier doch eher kontraproduktiv. Die meisten Läden waren geschlossen, die Plätze und Cafes leer, die kleinen Gassen, die sonst so busy sein sollen, wie leergefegt. Dadurch hat Sevilla irgendwie dieses besondere Feeling, welches man hier sonst finden soll, ein bisschen verloren.

Wir haben natürlich trotzdem das beste daraus gemacht und alles auf unserer Liste abgeklappert. Zum Beispiel der Metropol Parasol, eine riesige Kunstinstallation über den Dächern von Sevilla hat uns ganz gut gefallen. Mit einem Fahrstuhl konnte man hoch fahren und dann einen tollen Rundumblick genießen. Leider war es so heiß, dass wir nicht lange bleiben konnte, weil wir sonst tatsächlich in Flammen aufgegangen wären. An dem Tag hat auch etliche Male mein Handy gestreikt, weil es einfach zu warm war. Für die Aussicht hat es sich trotzdem gelohnt!









Nach einer kleinen Mittagspause am Fluss haben wir uns dann auch noch die Stierkampfarena angeguckt. Wenn man einmal in Sevilla ist muss man sich das ja auch mal angucken, dachten wir uns, obwohl uns dann doch noch einmal leichte Zweifel überkamen, als wir uns überlegt haben ob wir mit unserem Eintritt jetzt den Stierkampf unterstützen - aber da war es auch schon zu spät. Auch für Leute wie uns, die normalerweise nicht so auf Tierquälerei stehen war es aber wirklich interessant, in einer kurzen und knappen 30-minütigen Tour wurde alles von der Geschichte, über Rituale, Kostüme und natürliche auch tragische Unfälle berichtet. Wir wurden durch ein kleines Museum geführt und standen am Ende selbst mitten in der Arena auf dem Sandplatz. Es mag an der sehr heißen Nachmittagssonne im windstillen Stadion gelegen haben, aber man hat sich auf einmal ganz gut vorstellen können wie es sein muss so einem wütenden Bullen gegenüber zu stehen, der nichts zu verlieren hat. 





Insgesamt bin ich schon froh dass wir den Umweg nach Sevilla gemacht haben, und ich glaube wenn man vielleicht an einem anderen Tag kommen würde, wäre man auch wesentlich begeisterter. Aber die Kombination von erstem Urlaubstag, fast 40°C im Schatten, keinem Wind oder Meer und nichts los war einfach ein bisschen ungünstig. Schon an diesem ersten Tag haben wir festgestellt, was wir dann noch fast jeden Tag in diesem Urlaub sagen würden: "Wäre es nicht so heiß gewesen, hätten wir uns das bestimmt noch mehr in Detail angesehen". Es war einfach teilweise so unerträglich, dass wir auch keine wirkliche Lust hatten. 

Jetzt sagt ihr, ja, selbst dran Schuld wenn man Ende August nach Südspanien fliegt! ABER, das Hochzeitsdatum unserer Freunde konnten wir uns ja nun leider nicht aussuchen, von daher musste man da jetzt eben durch, als Lurch. Gott sei Dank führte uns unsere nächste Station ans Meer. 

Nach einem Abend im Pool und einer Nacht kurz hinter Sevilla war unser nächster Stop Cadiz. Eine kleine, verträumte Küstenstadt am Atlantik, in der es eigentlich nicht so wirklich viel zu sehen gibt. Aber hier gab es Flair. 

Es mag daran gelegen haben dass es ein Montag war, oder dass es am Meer liegt und daher generell mehr Touristen da sind, oder dass gerade ein riesiges Tui Kreuzfahrtschiff angelegt hat - warum auch immer, hier war wesentlich mehr los. Straßenkünstler, Eisverkäufer, Musiker, das ganze Programm. Den ganzen Vormittag haben wir hier verbracht, sind durch die historischen Gassen und die Stadtmauer entlang gelaufen, bis zum Meer, das bei dieser auf einer Landzunge liegenden Stadt nie weit weg ist. So richtig etwas angeguckt haben wir nicht, aber trotzdem so viel gesehen. 








Eine gute Stunde von hier haben wir dann ein paar Strände aufgesucht, da wir nun auch endlich mal baden gehen wollten. Am ersten Strand, in Bolonia, haben wir zwar endlos langen, wunderschönen Sandstrand gefunden, da wir uns allerdings immer noch an der Atlantikküste befanden, war es so extrem stürmisch, dass der herumfliegende Sand richtig schmerzhaft war. Wir sind kurz ins Wasser gesprungen um und abzukühlen, mussten dann aber auch bald unsere Zelte abbrechen - Peeling der extra klasse!








Das eigentlich Highlight des Tages haben wir dann an der Punta Paloma gefunden. Einen total einsamen Küstenabschnitt, der in einer Bucht liegt (und dadurch nicht so windig ist!) und quasi aus einer riesigen Düne besteht. Man kam sich teilweise vor wie in der Wüste, so viel Sand war da! Man konnte wunderbar auf der riesigen Düne entlang wandern, oder einen sehr abenteuerlichen Weg nach unten zum Strand nehmen, wo man auch baden konnte. Ab und an sind uns auch mal ein paar Touristen entgegen gekommen, aber die meiste Zeit waren wir ganz alleine in dieser wunderschönen und außergewöhnlichen Landschaft. Punta Paloma - schreibt es euch auf!













Und so gingen die ersten beiden Tage unseres Urlaubs zu Ende. So viel erlebt, und so viel was noch kommt! Mehr dann beim nächsten Mal, wenn wir in Gibraltar von Affen attackiert werden und in Ronda dem Hitzetod nahe sind!

Cheers!

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