Sonntag, 21. Oktober 2018

Hola España - the ultimate Roadtrip: Part 3

Hello my dears, 

nachdem wir unsere super niedliche Unterkunft in Gualchos nach einem Frühstück auf der wunderschönen Terasse verlassen hatten, haben wir uns auf den Weg zum östlichsten Zipfel der Südküste gemacht, genauer gesagt zum Parque Natural del Cabo de Gata. Schroffe Berge und Traumstrände waren in unserem Guidebook beschrieben, in einer der einsamsten Gegenden von Südspanien. Und wir wurden nicht enttäuscht!

Endlos lang schlängelte sich die Landstraße durch die kahle Landschaft, rings um nur Berge und Steppe. Die Berge waren mit kleinen, stachelig aussehenden Sträuchern übersäht, ansonsten wuchs weit und breit so gut wie gar nichts. Alles war so unglaublich trocken, die Erde hatte verschiedene Braun- und Rottöne, an manche Abschnitte war der Boden auch eher dünenartig, mit riesigen Sandflächen, so trocken wie die Umgebung. Die Sonne brannte, die Luft flimmerte über der Straße, und hätten wir die Klimaanlage unseres kleinen Flitzers nicht volle Pulle aufgedreht, wir wären längst verdorrt. Zwar waren wir nicht ganz alleine, jedoch waren wesentlich weniger Menschen in dieser Gegend unterwegs als überall zuvor. 





Und wie die Abenteurer in der Wüste, waren wir auf einmal unglaublich aufgeregt als ganz am Ende dieser ewig langen Straße, die irgendwann nur noch eine Sandpiste war, endlich das Meer auftauchte. Kühl und unendlich blau blitzte es uns entgegen, und wir konnten es kaum noch abwarten endlich reinzuspringen. Zwischen der Straße und dem Wasser lagen allerdings noch gute 15 Minuten Fußmarsch, mitten durch die Spanische Dürre, vorbei an vertrockneten Hölzern die vielleicht mal Bäume waren und durch eine Art Miniwüste, die sich in großen Dünen neben uns auftürmte. Es waren vielleicht nur ein paar Minuten, aber es kam uns ewig vor bis wir endlich das kühle Nass erreichten. Heißer Wind fegte uns um die Ohren, und man hatte wirklich manchmal das Gefühl man würde von innen verbrennen - Sauna ist nichts dagegen! Der Playa del Monsul, den wir uns aus vielen Stränden dieses Naturparks ausgesucht hatten, konnte dann auch echt überzeugen. Wenig Leute, nicht eine Strandbude, nicht einmal Toiletten - absolute Natur. Und es war herrlich. 














Nach einem faulen Tag am Strand sind wir am Abend wieder ins Landesinnere zu unserer nächsten Unterkunft gefahren. Wir waren fröhlich auf der Autobahn unterwegs, als wir beide wie in Zeitlupe einen Stein anfliegen sehen, der mitten auf unsere Windschutzscheibe knallt und einen wunderschönen Steinschlag mit riesigem Riss hinterlässt. Na toll. 

Mitten in der spanischen Wüste, fahren wir also ab und stellen uns wirklich mitten im Nirgendwo erstmal an den Straßenrand und rufen unsere Autovermietung. Durch irgendeine glückliche Fügung hatte ich diesmal den Mietwagen mit rundum Versicherung gebucht, welche auch Glasschäden abdeckt, von daher mussten wir uns wenigstens keine Sorgen um die Finanzen machen. Aber wir waren (natürlich!) auch an dem Punkt unserer Reise, an dem wir am weitesten von Malaga entfernt waren, und konnten nicht einfach zurück fahren und das Auto tauschen. Und ich kann mir selbst in Spanien nicht vorstellen dass es erlaubt ist mit einem gut 25cm langen Riss in der Scheibe zu fahren. Die Vermietung wollte sich also kümmern und sehen ob es eine Werkstatt in der Nähe gibt, die die Scheibe gleich austauschen kann. Als sich jedoch nach über zwei Stunden immer noch keiner zurückgemeldet hat, unsere Vorräte zur Neige gingen und es dunkel wurde, haben wir dann doch entschieden weiter zu fahren. Wir wollten ja dort nicht übernachten! Viel später am Abend klingelte dann doch noch das Handy und sie meinten in den nächsten drei Tagen kann das keiner machen, wir sollten einfach vorsichtig weiter fahren und uns melden falls es Probleme gibt. Alles klar - spanische Gelassenheit eben!

Unser Hotel an diesem Aben lag in Tabernas, einem kleinen Ort mitten in der spanischen Prärie, und nicht nur der Name trug zum Westernfeeling bei - in der Sierra Nevada, in der die Desierto de Tabernas lag, wurden seit den 50er Jahren zahlreiche Wild West Filme gedreht, unter anderem Indiana Jones. Die Landschaft ist so karg und surreal, man kommt sich wirklich ein bisschen vor wie auf dem Mond. Keine Häuser, nur eine Straße, nichts was irgendwie an Zivilisation erinnern würde - nur diese unendliche weite, riesige Felsen und ganz viel trockene Wüste. Eine der trockensten Gegenden des Landes, in der es nur eine handvoll Mal im Jahr regnet, und in der die wenige Vegetation nur durch über Nacht aufkommende Feuchtigkeit überlebt. 







Nachdem wir den wilden Westen verlassen hatten, haben wir den längsten und umständlichsten Weg gewählt um zu unserem letzten Ziel, Granada, zu gelangen. Anstatt die schnelle Autobahn zu nehmen, entschieden wir uns für die kurvige Bergstraße, um noch einmal einen anderen Eindruck der spanischen Landschaft zu bekommen und La Alpujarra zu erkunden. Gewohnt langsam und mit für unser kleines Auto größter Anstrengung tuckerten wir die Serpentinen auf und ab, machten halt in den kleinen weißen Bergdörfern, und genossen den Ausblick. 











Unter anderem haben wir auch in Trevelz angehalten, welches nicht nur das höchst gelegene Dorf Spaniens ist, sondern auch die Heimat des Serrano Schinkens (von dem wir später noch seeeeehr viel essen sollten). Leider haben wir keine Fotos gemacht, aber ich kann euch sagen, das ganze Dorf war voll damit. Überall hingen die Schenkel rum, es gab nichts zu kaufen oder anzuschauen was nicht mit Schinken zu tun hatte. Leider sind die Dinger aber auch echt teuer, also haben wir uns schweren Herzens vom leckeren Anblick trennen müssen und uns lieber auf den Weg nach Granada gemacht. Hier sollte am nächsten Tag sowieso ein Festmahl auf uns warten, wir mussten also nich allzu lange hungern! Mehr Details gibt es dann beim nächsten Mal, wenn ich vom absoluten Highlight unserer Reise, Granada, erzähle, der Alhambra und unserer ersten spanischen Hochzeit!

Cheers!

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