Sonntag, 20. Januar 2019

Sri Lanka - von Bergen, Wellen und dem Ende der Welt PART I

Hello my dears,

und frohes neues Jahr! Ich hoffe ihr seid alle so gut in 2019 reingerutscht wie ich: am indischen Ozean, mit einem frischen Mango Lassi in der Hand und einem tierischen Jetlag! Denn ja, es hat mich wieder in die Ferne getrieben, in die Sonne und ans Meer, auf riesige Berge, weite Teeplantagen und zu freundlichen Elefanten. Nach SRI LANKA!

Und meine Güte war das mega. Eine Woche bin ich jetzt wieder im grauen in kalten London und zweifle ernsthaft an meiner Entscheidung zurückgekehrt zu sein. Es war einfach zu gut! Aber von Anfang an:

Der Plan nach Sri Lanka zu fliegen ist eigentlich total zufällig entstanden, wir wollten über den Jahreswechsel ins Warme fliegen und zwei meiner Freunde waren in den letzten Jahren dort und haben unabhängig voneinander total von Land und Leuten geschwärmt. Dazu ist die "Perle Indiens" klein genug um in zwei Wochen ordentlich was zu erleben, und bietet dazu noch so ziemlich alles was mein kleines Traveller Herz höher schlagen lässt. Also Flüge gebucht und los gings!

Nach einem absolut akzeptablen, wenn auch nicht sehr komfortablen Flug mit Ukraine Airlines über Kiev (Philip wäre fast wieder ausgestiegen als er gesehen hat dass es keine individuellen Fernseher gibt), sind wir am Silvestermorgen am Flughafen Colombo angekommen. Da wir die ganze Nacht kaum geschlafen hatten und uns erstmal ein bisschen erholen wollten, sind wir ans Meer, in das benachbarte Negombo gefahren, haben in unsere Unterkunft mit Pool eingecheckt, und sind erstmal ins Bett gegangen. Nach einem ordentlichen Essen und einem Mango Lassi haben wir sehr unspektakulär auf Mitternacht gewartet, uns gratuliert, und sind wieder ins Bett gegangen. Silvester schien so unwichtig, in anbetracht der Dinge die uns bevorstanden!



Philip leicht überfordert von seinem ersten Essen in Sri Lanka - und ja das war alles nur für ihn!

Am nächsten Morgen ging das Abenteuer dann endlich wirklich los, nach einer waghalsigen Autofahrt zum Bahnhof in Colombo sind wir in die Berge gefahren, nach Kandy. Zugfahren ist in Sri Lanka sehr unkompliziert, man muss sich aber natürlich auf südasiatische Umstände gefasst machen. Prinzipiell gibt es drei Klassen, die teilweise auch im Voraus reserviert werden können. Da unsere Zugstrecken alle relativ lang waren, habe ich das für die meisten auch so gemacht. Daher hatten wir fast immer unsere reservierten Plätze in der ersten Klasse (die ungefähr einem runtergekommenen Regiozug der Deutschen Bahn entspricht). Man kann auch jederzeit Tickets am Schalter kaufen, allerdings gibt es dann keiner Reservierungen. Und die Züge sind voll, sehr voll. Tickets können nicht ausverkauft sein, das heißt es wird gequetscht und gedrückt was nur geht. Auch wenn die erste Klasse nur von Touristen gebucht wird und es somit vielleicht nicht das authentischste Reiseerlebnis war, waren wir doch ganz froh sitzen zu können.

Außerdem kann man in den Zügen machen was man will - alle Fenster die aufgehen sind grundsätzlich offen, genauso wie alle Türen. Die Menschen stehen an den offenen Türen bei voller Fahrt, hängen aus den Fenstern und springen teilweise bei noch recht hohem Tempo raus, wenn der Zug in die Bahnhöfe fährt. Sri Lanka mag mal britische Kolonie gewesen sein, aber mit dem hier altbekannten "Health and Safety" hatte das nicht viel zu tun. Irgendwie aber auch mal ganz angenehm!





Nach gut drei Stunden Fahrt kamen wir also in Kandy an. Mitten im Land, umgeben von Bergen, Teeplantagen und Regenwäldern, liegt diese 125.000 Einwohner Metropole, die unsere erste Station sein sollte. Am Bahnhof angekommen wurden wir von TukTuk Fahrern umringt, die uns alle gerne wo auch immer hinbringen wollten. Unserer hat uns dann auch gleich angeboten uns am Nachmittag die Stadt zu zeigen, und somit war das Tagesprogramm geritzt. Nach einem kurzen Stop im Hotel ging es zum Mittagessen bei den Locals, zum Aussichtspunkt über der Stadt, zu einem Gewürzgarten, zum Tempel, und und und. Am Ende wurden wir bei einer Tanzshow abgesetzt - klar, da bringen die wahrscheinlich alle Touristen hin, aber es war doch ganz interessant. 





Insgesamt hat mir Kandy echt ganz gut gefallen - es ist quirlig, es ist was los, aber rundum sind auch Berge und viel nichts, die der Stadt eine gewisse Ruhe geben. Auf jeden Fall sehenswert! 



Wir haben Kandy aber auch als Ausgangspunkt für einen Trip gen Norden gemacht, nach Sigiriya. Sehr früh am Morgen hat uns ein Kumpel vom TukTuk Fahrer vom vorherigen Tag abgeholt, und ist mit uns die gute 120Km durch den Sri Lanka Dschungel getuckert. Ja, im Nachhinein wäre es wohl sinnvoller gewesen sich ein Auto mit Fahrer zu mieten, aber hey, so war es wenigstens authentisch! Unterwegs haben wir an vielen kleinen Stationen gehalten, an wunderschönen Reisfeldern, einem Hindu Tempel und einem Gewürzgarten. Dort hatten wir eine echt coole Führung, und es war unglaublich was in Sri Lanka alles angebaut wird, und wie es dort in traditioneller, pflanzlicher Medizin verwendet wird. Vanille, Kardamon, Chillis, Zimt, Kakao, Nelken, Musktanuss, Sandelholz und und und. Am Ende gab es sogar noch eine 15-minütige Behandlung, alles umsonst. Die Warnung vieler vor schlimmen Touristenfallen kann ich absolut nicht bestätigen - ich fand es echt interessant, die Leute haben sich Zeit genommen und alles super nett erklärt, und man wurde auch nicht zum Kauf gedrängt. 









Unser eigentliches Ziel war aber ja Sigiriya - oder eigentlich der Felsen daneben. Sigiriya ist so ein riesen großer Felsbrocken, der einfach aus dem Nichts mitten in der Landschaft steht. Von unten schon beeindruckend, soll die Aussicht von oben noch viel besser sein, über die Berge und grüne Landschaft Sri Lankas. Allerdings ist Sigiriya ziemlich voll und von Touristen überlaufen, deswegen hat uns unser TukTuk Fahrer empfohlen stattdessen auf Pidurangala zu klettern, den Felsen daneben. Nicht nur kostest es nur in Zehntel dessen was man auf Sigirya bezahlen würde, es sind auch wesentlich weniger Menschen und man hat einen herrlichen Blick auf den Lion Rock, wie Sigiriya auch genannt wird. Gesagt getan, am Fuß des Berges ging es durch einen kleinen Tempel und dann begann auch schon der Aufstieg. Über Stock und Stein und vielen Felsen gelangte man schließlich zur Spitze, die ein riesiges Plateau war. Und meine Güte, unser Fahrer hatte nicht übertrieben. Die Aussicht war einfach nur atemberaubend. 









Rundum gab es nur grün, Berge, Teeplantagen, Reisfelder und ab und zu mal ein kleiner See. Man sah keine Straßen, keine Häuser, nichts was irgendwie an Zivilisation erinnern könnte. Es hätte mich kein bisschen gewundert wenn Mufasa aufgetaucht wäre und den kleinen Simba emporgereckt hätte - es war wirklich wie in König der Löwen. 









Nach einem aufregenden Abstieg, bei dem mir zweimal fremde Babys in die Hand gedrückt wurden, so schwierig war es dort wieder runterzukommen, haben wir auch unsere erste King Coconut genossen. Die wachsen dort überall und werden zu jeder Tages - und Nachtzeit am Straßenrand verkauft.Von außen orange, haben sie fast gar kein Fruchtfleisch, dafür richtig viel Kokoswasser. Ein wahrer Genuss! 





Auf dem Heimweg nach Kandy haben wir außerdem noch in Dambulla angehalten, wo es einen riesigen Tempel gibt. Wir sind nicht reingegangen, aber schon von außen war es echt eindrucksvoll. Wenn man also ein bisschen mehr Zeit hat, ist das mit Sicherheit empfehlenswert. 









Und so ging unsere erste Etappe nach weiteren drei holprigen Stunden im TukTuk auch zu Ende. Was für ein Start!

Als nächstes geht es Wasserfälle hinunter, wobei wir Begegnung mit kleinen Blutsaugern machten, und große Berge hinauf, was uns sehr nah an unsere körperlichen Grenzen brachte - also bis zum nächsten Mal!

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