Mittwoch, 23. September 2020

Hellas! Vom Azurblauen Meer, Raki und ganz viel Ruhe - Kreta Part I

Hello my dears, 

wie sich die meisten wahrscheinlich denken können, war kurze Zeit nach Bekanntgabe dass innerhalb Europas die Grenzen wieder aufgemacht werden sollen, Skyscanner quasi die einzige Website die auf meinem Handy offen war. Ich hatte gar kein richtiges Ziel, aber der innere Reisezwang legte fest - es musste losgehen, egal wohin, Hauptsache so schnell wie möglich!

Nun möchte ich nebenbei sagen, dass wir natürlich erst dann gereist sind, also es offiziell wieder erlaubt war. Natürlich kann man argumentieren dass man vielleicht trotzdem lieber Zuhause bleiben soll und nicht während einer Pandemie durch die Weltgeschichte reisen sollte. Wir haben für uns aber entschieden dass solange die offizielle Reisewarnung nicht besteht, und es somit von Seiten der Regierung keine Einschränkungen gibt, fwir uns sicher genug zu fliegen fühlen. Vor allem da wir ja doch eher der Typ Individualurlauber sind und mich auch zu normalen Zeiten keine 10 Pferde in einen Pauschalurlaubs-Hotel-Bunker kriegen würde. 

Schon nach kurzem suchen spuckte Skyscanner Kreta aus, mit Direktflügen von Leipzig, zu erschwinglichen Preisen. Griechenland, eines der wenigen Länder in Europa in dem wir tatsächlich noch nie waren! Also nichts wie hin. 

Der Flug war voll, ja, aber sobald wir gelandet waren und unser schnuckeliges Auto abgeholt hatten, herrschte Ruhe, da die meisten Mitreisenden eben doch die typischen Pauschalurlauber waren und direkt am Flughafen von großen Reisebussen abgefangen und in ihre Bunker gebracht wurden. Vor der Einreise mussten wir auf der Website des griechischen Gesundheitsamtes ein Formular ausfüllen über den Verlauf unserer Reise, und haben dann einen QR Code geschickt bekommen. Den mussten wir am Flughafen vorzeigen, wurden aber durchgewunken und konnten unserer Wege gehen. Manche werden dort wohl rausgefischt, müssen einen Test machen und solange in Quarantäne bis das Ergebnis da ist - wir hatten aber Glück. 

Da wir erst Abends ankamen passierte an diesem Tag nichts mehr weiter, wir haben in unser Hotel in Heraklion, der Hauptstadt Kretas eingecheckt, und sind schlafen gegangen. Im Hotel gab es auch einen Temperaturcheck, der allerdings keine Probleme machte (was doch überraschend war, bei immer noch um die 30 Grad um Mitternacht...!). 

Nun ging es aber endlich los, und nach einer sehr warmen Nacht erkundeten wir die Stadt ein wenig. Wahnsinnig viel Sehenswertes gab es hier nicht unserer Meinung nach, die Stadt ist schon relativ groß mit unendlich vielen Restaurants etc, aber ansonsten nicht weiter außergewöhnlich. 





Wir wollten viel lieber weiter und nahmen die szenische Route die uns vom Reiseführer empfohlen wurde, von Heraklion nach Westen, durch die Berge. Solange wir auf der Hauptstraße waren war das auch kein Problem, jedoch wollte uns Google Maps um jeden Preis auf die übelsten Äcker führen, ohne jegliche Straßenführung, von Asphalt mal ganz abgesehen...fußballgroße Ackersteine lagen weit verbreitet über den kleinen Trampelpfaden, über die sonst höchstens mal ein Traktor fährt. Philip stand der Schweiß auf der Stirn geschrieben, nachdem wir in Spanien schon einmal so einen äußerst sparsam bearbeiteten Weg manövrieren mussten...aber nach etlichen Schimpfwörtern und ordentlichem Geruckel haben wir es geschafft und wieder festen Boden unter den Füßen gehabt - vorerst...

Den ersten Stop und unsere erste richtige griechische Mahlzeit haben wir in dem Dörfchen Margarites gemacht, wo wir eine kleine Taverne mit wunderschönem Blick über die Landschaft aufgesucht haben. Mit großem Hunger bestellten wir zu zweit drei Vorspeisen und jeweils ein Hauptgericht, wobei meins zum Beispiel nur gefülltes Gemüse war - uns war jedoch nicht bewusst dass auch die Vorspeisen in Griechenland so groß sind wie Hauptgerichte...obwohl, wenn man bei uns zum Griechen geht kommt man ja auch immer wie genudelt nach Hause. Tjaaaa. Es hat jedenfalls alles ganz wunderbar geschmeckt, vor allem Saganaki können wir empfehlen, eine Art gebratenen Käse mit Zitrone. SO LECKER!








Die Strecke führte weiter durch die Berge, an wunderschönen Tälern und kleineren Sehenswürdigkeiten vorbei, wie zum Beispiel dem alten Kloster Arkadi, und endete schließlich in Rethymno, unserem Ziel für die zweite Nacht. Da wir noch ein wenig Zeit hatten, fuhren wir noch zu einem Strand ein wenig außerhalb der Stadt, um endlich ins kühle Nass zu springen. Am Abend machten wir dann einen Abstecher in die Altstadt von Rethymno, die für mich schönste Stadt auf Kreta (von denen die wir gesehen haben). Nicht zu groß und nicht zu klein, der Stadtkern war super fußgängerfreundlich, und überall lag gute Laune und Sommerflair in der Luft. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang am Meer sind wir noch was essen gegangen und haben den Abend bei einem Spaziergang am Hafen ausklingen lassen. Hier wäre ich gerne noch einen Tag länger geblieben!









Aber es ging weiter, bis ganz an den westlichsten Zipfel Kretas. Als erstes statteten wir Chania einen Besuch, der zweitgrößten Stadt der Insel. Hier gab es einen sehr schönen Hafen und niedliche kleine Gassen in der Altstadt. Das Ganze hat sehr an Venedig erinnert, und das mit gutem Grund - wie so viele haben auch die Venezianer einmal die griechische Insel erobert, und vor allem in Chania ihre Spuren hinterlassen. Hier haben wir auch das erste mal überhaupt und in freier Wildbahn eine echt Schildkröte gesehen! Ein riesen Ding, dass da im Hafen zwischen den Booten rumschwamm. Mit Sicherheit ist es kein gutes Zeichen dass die Tiere so nah an die Zivilisation kommen, aber spannend anzusehen war es allemal!







Am Nachmittag ging es dann wirklich bis ans Ende der Insel, zu einem besonderen Strand, bei dem wir wesentlich weniger Schafe und Stufen erwartet hätten - darüber beim nächsten Mal mehr!

Cheers!

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