Montag, 28. September 2015

Vom Rugbydrama und Wandermuskelkater!

Hi folks, 

das Wochenende ist vorbei und somit habe ich wieder ein paar neue Geschichten zu erzählen! Die vergangenen Tage haben wir dazu genutzt, um uns ein bisschen weiterzubilden was Land und Leute angeht. Oder eher Land und Sport der hier lebenden Leute.

Am Samstag haben wir nämlich unser erstes Rugbyspiel besucht. Von der Royal Bank of Scotland organisert, traten im großen Murrayfield Stadium die Mannschaften von der University of Edinburgh und der St. Andrews University gegeneinander an. Schon den ganzen Nachmittag über fanden Spiele zwischen der jeweils zweiten und dritten Mannschaft statt, am Abend haben dann die Profis gezeigt was sie so drauf haben. Da wir vollkommen unvorbereitet gekommen sind, es gerade so geschafft haben kurz vor dem Spiel der ersten Frauenmannschaft nochmal die Regeln zu googlen, haben wir nicht super viel erwartet. Allerdings wurden wir schnell vom totalen Gegenteil überzeugt: es war SUPERCOOL!

Als erstes haben wir die Frauen gesehen, und schon da wurde uns bewusst, dass das hier gar kein Spaß ist. Die haben sich geschubst und weggewummst und sind aufeinander losgegangen, da hat man schon ein bisschen Angst bekommen. Das ein oder andere Mal hab ich mich wirklich gefragt wie man auf die Ideen kommt, solch einen Sport auszuüben. Prestige? Nationalstolz? Sehr elegant sieht das Ganze jedenfalls nicht aus. 
Trotzdem herrschte absolut Bombenstimmung. Die meisten Fans waren logischerweise für Edinburgh, jedoch waren auch viele Anhänger von St. Andrews dabei und haben ordentlich Lärm gemacht. 
Das Frauenspiel hat Edinburgh haushoch gewonnen, doch als die Männer dann dran waren, wurde es richtig spannend. Edinburgh lag erst lange zurück, konnte erst in der zweiten Halbzeit den Ausgleich und später die Führung übernehmen. 15 Sekunden vor Schluss stand es 26:20 für Edinburgh, der Sieg schien gewiss - bis in letzter Sekunde ein Spieler von St. Andrews einfach den Ball geklaut hat und bis nach hinten durchgerannt ist. Die Fans waren fassungslos, konnten nicht glauben wie schnell sich das Blatt wieder gewendet hatte, und konnten bei einem Spielstand von jetzt 26:25 und vollständig abgelaufeneder Zeit nur noch zittern. Wenn ein Spieler nämlich mit Ball über die Linie gelaufen ist, bekommt er 5 Punkte und sowas wie einen Freistoß. Er muss dann den Ball zwischen die zwei hohen Stangen am Ende des Feldes schießen und kann somit nochmal zwei Punkte erlangen. Das ganze Stadion starrte also gebannt auf den einen Spieler, der von Buhrufen aus den Edinburgher Reihen und ekstasischen Anfeuerungsrufen der Fans von St. Andrews umgeben zum Schuss ansetzte - und natürlich getroffen hat. Die Mannschaft von Edinburgh konnte es nicht glauben, nach so einer rasanten Aufholjagd und Führung doch noch zu verlieren - und die Spieler von St. Andrews waren völlig aus dem Häuschen vor Glück.
Obwohl unsere Mannschaft verloren hat, war es trotzdem ein unglaublich tolles Erlebnis. Es waren so viele Fans da, die ihre Mannschaften mit allem was sie hatten unterstützt haben, es gab ständig Sprechgesänge, Fahnengeschwenke und Anfeuerungsrufe. Die Stimmung war so toll, und das für "nur" Unisport. In Deutschland undenkbar!








Nach diesem schockierenden Ausgang mussten wir uns erstmal in eine der ältesten Pubs Edinburghs erholen. Bei der Gelegenheit haben wir auch unsere erste Portion Fish&Chips gegessen, die ultra lecker war!





Am Sonntag ging es dann auf unsere erste Erkundungstour außerhalb Edinburghs. Gemeinsam mit ca. 50 anderen internationalen Studenten sind wir an die Grenze zu England, genauer gesagt in den Lake District gefahren. 
Nach knapp 3 Stunden Fahrt und gefühlten 37142863 Schafen sind wir irgendwo im Nirgendwo im Wald angekommen, haben eine Karte in die Hand bekommen und konnten die Umgebung auf eigene Faust erkunden. Mit ein paar anderen Leute zusammen haben wir uns für eine dreistündige Tour entschieden, bei der wir mehr als 300 Höhenmeter überwunden haben, zwei Seen und unglaublich schöne Landschaften gesehen haben. Da Bilder wie immer mehr als tausend Worte sagen, schaut es euch einfach selbst an:










Es war wunderschön einfach durch die Gegend zu laufen und die Landschaft zu genießen, bei blauem Himmel, Sonnenschein und absoluter Stille. Idylle pur!

Cheers!

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