Donnerstag, 6. Dezember 2018

Daytrip nach Cambridge

Hello my dears, 

jetzt, wo es so langsam wirklich kalt und eklig wird hier in London, schwelge ich ein bisschen in Erinnerungen an unseren Tagesausflug nach Cambridge im Oktober. Wo es eigentlich hätte kalt und eklig sein sollen, wir aber 25 Grad und Sonne hatten. Klimawandel sei Dank. Oder so. 

Jedenfalls war es ein perfekter Tag um die Kleinstadt, die gut 100 Km nordöstlich von London liegt, einmal genauer zu erkunden. Denn wie ich mit Schrecken feststellen musste, trotz meines Versprechens mehr aus London rauszukommen (mehr darüber könnt ihr hier lesen), hab ich mir den ganzen Sommer über nichts anderes angeguckt. Es war also an der höchsten Zeit! Da Philip an dem Wochenende eh hergekommen ist, haben wir an einem Samstag morgen unsere Sachen gepackt, sind zum Bahnhof King's Cross gefahren und in den Zug gesprungen. Der braucht nicht mal eine Stunde für die Strecke, und schon waren wir da. In der Universitätsstadt, in der schon Stephen Hawking und Co gelehrt haben, in der Prinz Charles zur Vorlesung ging, und die mich ein ganz kleines bisschen an unser geliebtes Edinburgh erinnert hat. 




Eine der besten Sachen daran mal aus London rauszukommen ist dass alles viel kleiner ist. Klar, es gibt keine größere Menschenansammlung in Großbritannien als London, also egal wo man hinfährt, es wird mit großer Warscheinlichekeit entspannter. Außer ein paar Dinge die wir auf jeden Fall sehen wollten, haben wir uns auch gar keinen großen Plan gemacht, sonder sind einfach draus losgelaufen. In kleineren Städten wie Cambridge (124.000 Einwohner), wo man alles erlaufen kann, machen wir es ganz gerne so dass wir uns bei der Touristeninfo eine Karte holen, und dann einfach das anschauen was die so vorschlagen. Und genauso haben wir es dann auch gemacht. 

Nach einem kurzen Frühstück im Fitzbillies, einem Tipp meiner Freundin die in Cambridge studiert hat, sind wir dann also kreuz und quer durch das Zentrum gelaufen, immer der Hauptstraße entlang, über holpriges Kopfsteinpflaster, vorbei an niedlichen kleinen Boutiquen und unglaublich schöner Architektur. In Cambridg ist alles noch so richtig Stein auf Stein gebaut, die Fassaden sind zwar teilweise aus unterschiedlichen Zeiten, aber haben alle dieses alte, ein bisschen mufflige, urbritische Feeling. Ein bisschen wie Edinburgh! Trotz der warmen Temperaturen sah alles schon sehr herbstlich aus, die Blätter wehten über die alten Straßen und Gassen, die goldene Oktobersonne tat ihr Übriges. Mir ist bewusst dass es an einem kalten, nassen, dunklen Februartag anders aussehen könnte, aber an diesem Tag war Cambridge einfach nur wunderschön. 







Und es war so viel los! Die Stadt war voll mit Studenten, überall hingen Flyer die für Theaterstücke, Konzerte oder Lesungen warben, und an jeder Ecke standen Dutzende Fahrräder - eine weitere Sache die mir sofort gefallen hat. Dadurch dass die Stadt so klein ist, fahren wirklich alle mit dem Rad, die ganze Zeit. Allen voran natürlich die Studenten, aber wir haben auch Familien gesehen, Kinder die sich mit Freunden getroffen haben, oder Omas und Opas. Die meisten Gassen sind auch so klein dass es mit dem Auto schwierig werden würde, von daher muss man sich eben anpassen!







Neben den vielen kleinen Geschäften und niedlichen Cafés ist natürlich die University of Cambridge mit ihren vielen Colleges die Hauptattraktion der Stadt. Nach Oxford die zweitälteste Uni des Landes, zählt sie zu den besten der Welt, mit knallharten Aufnahmekriterien und einer nicht enden wollenden Liste an berühmten Absolventen. So gehören die schon erwähnten Stephen Hawking und Prinz Charles, aber auch Isaac Newton, Charles Darwin, Alan Turing, Eddie Redmayne oder Tilda Swinton zu den Ehemaligen. Die Uni ist in verschiedene Colleges aufegteeilt, die wiederum in der ganzen Stadt verteilt sind. So sind ungefähr die Hälfte der historischen Gebäude in Unibesitz, für viele muss man sogar Eintritt zahlen um sie zu sehen. 





Wenn man das nicht tun will, und einen ganz besonderen Blick auf die Colleges haben möchte, kann man das ganze umdrehen und punting gehen - die Cambridge Variante von Boot fahren, auf dem River Cam, der an fast allen Colleges vorbeiführt und so eine wunderbare Plattform bietet um die teils bombastischen Gebäude aus einem anderen Winkel zu sehen. Punting hat eine super lange Tradition in Cambridge und wird sehr ernst genommen - es gibt nur eine handvoll zertifizierte Anbieter, die traditionell in gestrieften Shirts und mit Hut die Holzboote mit einem langen Stock voranschieben. Quasi die britische Version der venezianischen Gondel. Natürlich ist das heute sehr touristisch angelegt, aber was unser Gondolier zu erzählen hatte war wirklich interessant und der Ausblick vom Wasser definitiv die Tour wert. Ein asbolutes must have bei einem Besuch in Cambridge!














Mit einem kleinen Picknick am Wasser haben wir dann unseren Tag ausklingen lassen und sind wieder zurück nach London gefahren. Fazit: Cambridge ist wirklich eine wunderschöne, quirlige, niedliche Stadt - wenn ich nochmal studieren würde, dann hier!





Cheers!

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