Dienstag, 2. September 2014

IKEA Bolognese, some very british girls und eine gammlige Wand

Ciao Ragazzi!

Da bin ich nun, seit 3,5 Wochen in Italien, und nun den fünften Tag in Bologna. In der Zeit hat sich viel getan und ich hab schon einiges erlebt, also setzt die Lesebrille auf und macht euch einen Tee.
Erst einmal kurz zu unserer Reise: Wir haben quasi den ganzen Norden Italiens erkundet. Angefangen in den Bergen in der Nähe vom Gardasee, über Trento, Verona, Pisa, wo wir eine Woche lang einen superschönen Campingplatz am Meer hatten. Von da aus haben wir Florenz und Siena erkundet, und sind schließlich noch nach Mailand und Bologna gefahren. Letzten Freitag war es dann soweit, pünktlich um 12.00 Mittags lieferten mich meine Eltern und Schwester am Wohnheim ab, und verabschiedeten sich Richtung Heimat. Obwohl ich mich natürlich auf das ganze hier gefreut habe, war der Tag trotzdem im Eimer. Alleine sein ist eben nicht so mein Ding.
Aber schon am nächsten Tag wurde es besser. Ich hatte vorher über Facebook eine Britin kennen gelernt, die auch im Wohnheim wohnt. Sie ist auch am Freitag angekommen, und wollte am Samstag zu IKEA fahren. Ich brauchte zwar nicht wirklich etwas, da ich ja alles im Wohnwagen mitnehmen konnte, aber ich dachte so kann ich jemanden kennen lernen und bin nicht ganz alleine.
Am nächsten Morgen ging es also früh los, wir fuhren gemeinsam mit Ellies mexikanischer Mitbewohnerin mit dem Bus in die Stadt, von wo aus ein Shuttle zu IKEA fahren sollte. Der Bus fuhr auch, war nur leider so voll, dass wir nicht mehr mitkonnten. Wir mussten eine Stunde warten, doch auch der nächste war zu voll. Also liefen wir in der prallen italienischen Mittagshitze zurück zur ersten Station des Shuttles, wo wir dann mit 2 Stunden Verspätung einen Platz bekamen. Alles andere war eigentlich unspektakulär, IKEA ist dort genauso wie bei uns, nur gibt es keine HotDogs :(

So sahen wir im Shuttle aus, vollgepackt mit unseren Einkäufen: 

Nachdem ich also schonmal zumindest zwei Mädels kannte, war es schon ein bisschen angenehmer hier.
Wir verabredetn uns auch gleich für den nächsten Tag, sind zusammen in den nahegelegenen, riesigen supermarkt gegangen, haben Mittag gegessen, und sind anschließend gemeinsam in die Stadt gefahren. Dort haben wir den Ort gesucht, an dem wir am Mittwoch unsere mündliche Italienischprüfung haben, nach der wir in die Gruppen eingestuft werden. Es war auch wirklich gut, das vorher zu suchen, denn das Haus war so versteckt, dass es am Mitwoch bestimmt schwierig geworden wäre, es auf die schnelle zu finden.
Danach wurde es noch besser, denn es gab ein erste Treffen von Erasmusstudenten. Am Anfang waren wwir nur zu dritt, doch dann kamen minütlich Leute dazu, und am Ende waren wir bestimmt 25 Leute. Alle waren total freundlich und glücklich, endlich gleichgesinnte kennen zu lernen. Und es war total spannend, wo alle herkamen! Ein Mädchen ist mir gleich ins Auge gefallen, sie hatte geblümte Latzhosen an, sehr helle Haut, und total niedliche und feine Gesichtszüge. Und als sie anfing zu sprechen, wurde mir alles klar. Mit eine sehr hohen Stimme und einem äußerst lustigen Akzent erklärte sie, dass sie keine Engländerin sei, sondern aus Wales komme, worauf sie auch sehr stolz ist. Es war zu komisch.
Und so unterhielten wir uns mit allen, mal auf Englisch, mal auf Italienisch, je nachdem mit wem man es gerad zu tun hatte. Mittendrin habe ich dann Luise kennen gelernt, eine Wirtschaftsstudentin aus Jena. Wir haben uns gleich gut verstanden und waren vor allem froh, endlich mal jemanden zu treffen, der Deutsch spricht. 




Gestern Nachmittag haben wir uns dann gleich noch einmal in der Stadt getroffen, um mal ausgiebig alles über den anderen zu erfahren. Anschließend haben wir uns wieder mit Ellie, Dora (ihrer mexikanischen Mitbewohnerin) und der Waliserin (ich glaube sie heißt Miceyla) getroffen, um uns eine Mitgliedkarte von ESN zu besorgen.Das ist eine von zwei großen Organisationen, die sich hier um Erasmusstudenten kümmern, und Partys, Kulturveranstaltungen und Reisen organisieren. Wenn man dort Mitglied ist, bekommt man vieles günstiger und hat viele Vorteile. Wir haben also dort unsere Formalitäten erledigt, und sind dann mit vielen anderen in eine nette Osteria gegangen. Dort habe ich auch das erste Mal "Tagliatelle al Bolognese" gegessen, auch wenn man das hier nicht so nennt, sondern "al ragù". Aber lecker wars trotzdem :)
Heute habe ich mich mit dem Stundenplan außeinandergesetzt, bei dem mir keiner von der Uni helfen konnte, weil man meine Fragen immer micht verstanden hat. Also inhaltlich, nicht sprachlich.
Jetzt hab ich mir was zusammengebaut, und will mal schauen, ob es funktioniert.

Außerdem habe ich heute gleich mal einen Handwerke im Haus. Nachdem es in der Nacht zu Montag ziemlich geregnet hatte, habe ich an meiner einen Wand von oben bis unten graue Flecken, die aussehen als könnte sich dort Schimmel bilden. Ich hab im Büro Bescheid gesagt, die Angestellte kam auch gleich und hat es sich angeguckt, meinet aber es sein kein Wasser, sondern nur Feuchtigkeit, und ich solle mir keine Sorgen machen, dass ist so in Italien. Den Unterschied von Wasser und Feuchtigkeit habe ich zwar nicht so ganz verstanden, aber was solls. Sie wollte trotzdem jemanden vorbeischicken, der dann auch gleich kam, und nach zwei Minuten gesagt hat, er schickt jemand anderen vorbei, der sich das angucken soll. Und siehe da, jetzt arbeitet wirklich gerade ein italienischer Maler oder so an meiner Wand. Er kam rein (und sprach natürlich nur Italienisch), und wollte erstmal einen Kaffee. Da ich ja selber keinen trinke, musste ich ihn enttäuschen, und so hat er sich mürrisch gleich an die Arbeit gemacht. Jetzt streicht und föhnt er schon eine halbe Stunde. Ja, er föhnt meine Wand. Das wäre besser für die Wand, meinte er. Na gut.

Bacci!

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