Sonntag, 30. November 2014

Eine Reise in die Vergangenheit: Monteriggioni, Siena, Thermalbäder, Urbino und Gradara

Ciao Ragazzi,

wie schon mein guter Freund Goethe erkannt hat, kann man in Italien vor allem eins: Reisen! Und da ich ja nur einmal hier und jung bin, versuche ich so viel wie möglich von der wunderschönen Umgebung zu sehen. So auch die letzten beiden Wochenenden!

Als erstes ging es einen Tag lang in die Toskana. Dort haben wir uns erst ein wirklich, wirklich kleines Städtchen angeschaut. Das winzigste was ich jemals gesehen habe, um genau zu sein. Monteriggioni.




Um es kurz zu machen: Montereggioni ist nicht viel mehr, als ein kleiner Hügel, auf dem eine Burg steht. Und das mitten in der toskanischen Pampa.
Das Schöne daran ist jedoch, dass alles noch so gut erhalten ist, sodass man sich selbst als Burgfräulein fühlen könnte. Die komplette Stadtmauer mit den vielen kleinen Türmchen ist erhalten, die alten Straßen und kleinen Gassen mit den niedlichen Torbögen. Man fühlt sich wirklich wie in eine andere Zeit zurückversetzt. Nur die Autos und bunte Wäsche der Bewohner, die quer über die Straße hängt, holt einen wieder etwas in die Moderne zurück.











Und so sind die 2 Straßen, die immer im Kreis um den Hauptplatz drumherumführen, UNESCO Weltkulturerbe geworden. Ein wirklich niedlicher Platz, umgeben von herrlichster toskanischer Landschaft!

Anschließend ging es nach Siena. Dort haben wir die beiden Sehenswürdigkeiten (mehr gibt es nicht wirklich, denn auch diese Stadt hat nicht genügend Fruchtzwerge gegessen), den Dom und den Hauptplatz angeschaut, und ansonsten einfach in der Sonne gesessen und die 18 Grad und Sonne im November genossen. Alleine schon dafür war es alle Mühe wert!





Am Nachmittag ging es dann zum Höhepunkt des Tages: Wir sind noch ein Stück weiter gefahren, in ein wunderschönes Thermalbad in der Nähe von Siena. Es war mitten im nirgendwo gelegen, was in Italien bedeutet: umgeben von der schönsten Landschaft die man sich vorstellen kann. Die 5 Außenpools hatten verschiedene Temperaturen, von 25-40 Grad, sodass man herrlich enstpannen konnte. Da wir den spätern Nachmittag dort verbrachten, konnten wir relaxed im heißen Wasser sitzen, den Sonnenuntergang genießen, und später die Sterne anschauen. Es war einfach traumhaft. So wunderbar warmes und weiches Wasser, wenn es auch ein bisschen nach faulen Eiern gestunken hat. Denn im Wasser ist total viel Schwefel, was zu dem Geruch und massiven Ablagerungen an allen Beckenrändern geführt hat. Aber das hat uns nicht weiter gestört. Nur dass all unser Silberschmuck danach schwarz war, fanden wir nicht so cool. Das Schwefel mit Silber reagiert hatte uns vorher irgendwie keiner gesagt....


Nach diesem kleinen Ausflug in die Toskana ging es gestern erneut auf Mittelalter-Tour in die Städtchen Urbino und Gradara. Auch diese beiden sind so alt, so weit kann kein Mensch zählen. Und sind perfekt erhalten.
In Urbino haben wir eine geführte Stadttour gemacht, bei der uns die ganze Geschichte der Stadt erzählt wurde. Auf einer Minifläche leben dort 15.000 Menschen plus 13.000 Studenten. Denn Urbino hat eine der ältesten Universitäten Italiens. Viel zu erleben haben die Studenten dort aber wohl nicht, so ist die Stadt für einen Tagesbesuch zwar wirklich niedlich, aber es liegt eben auch wirklich der Hund begraben dort!













Anschließend ging es dann nach Gradara. Auch dies wieder ein seeeeehr kleines, mittalterliches Städtchen und UNESCO Weltkulturerbe. Ähnlich wie Montereggioni ist auch das vor allem ein Hügel, mit einer Burg drauf. Diese hat es zu einer gewissen Berühmtheit geschafft, da das Paar Paolo und Francesco hier gelebt hat. Beide waren von verschiedenen Adelsfamilien, und eigentlich sollte Francesca Paolos Bruder heiraten, um das Land zu vergrößern und der Familie so zu mehr Reichtum zu verhelfen. Da Paolo nur der Zweitgeborene war, kam er nicht in Frage. Francesca hatte sich aber nun einmal unsterblich in Paolo, und nicht in seinen Bruder verliebt. Zusammen sind sie dann durchgebrannt, haben sich ihren Familien widersetzt und zusammen auf diesem Schloss gelebt. Nachdem die beiden gestorben sind, hat Dante die ganze Geschichte aufgeschrieben, und die beiden sind zu Helden ihrer Zeit geworden.
Im Schloss gibt es eine kleine Ausstellung, sodass man sieht wie die Menschen dort früher gelebt haben. Inklusive Folterkammer!






Nach diesen beiden Trips ist mir einmal wieder bewusst geworden, wie viel mehr Italien zu bieten hat, als nur große Städte und Meer. So viel Geschichte und Kultur wie man hier auf einem Fleck findet, das ist unglaublich! Also wenn ihr mal in der Gegend seid, schaut es euch an!

Bacci!

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