Dienstag, 4. November 2014

Tutto è meglio con la famiglia!

Ciao Ragazzi,

ein wunderbare Woche liegt hinter mir, denn: meine Liebsten haben mich besucht! Für eine ganze Woche waren sie bei mir zu Gast, und wir haben Bologna und Umgebung aufs Genauste untersucht!
Aber fangen wir von vorne an:

Am Samstag bin ich erst einmal mit meinem BEST TRAVEL BUDDY Micayla nach Perugia gefahren. Dort hat nämlich das "Eurochocolate", ein Schokoladenfestival mit Produzenten aus ganz Europa stattgefunden. Und es hat seinem Namen wirklich alle Ehre gemacht!
Die komplette Innenstadt Perugias war mit kleinen Markständen übersäht, überall tummelten sich tausende Schokoladenfans, und wollten die Köstlichkeiten aus ganz Europa probieren. Der Clou dabei: man konnte für 5€ eine "Chococard" erwerben, mit der man von 10 verschiedenen Ausstellern Gratisproben bekam. Diese fielen ganz unterschiedlich aus, manchmal war es nur eine kleine Schokoladenmünze, manchmal wirklich eine ganze Tafel. Das beste war jedoch eine Tasse heiße Schokolade: diese ist überhaupt nicht mit unserem Kakao zu vergleichen, sondern total dickflüssig und supersüß. Bei uns würde das hunderprozentig als Pudding durchgehen! Lecker war es trotzdem, vor allem da es auch "Chocolato fondente" gab, also Bitterschokoladenkako. Super Geil!








Am Abend sind wir gegen 22.00 wieder in Bologna angekommen, und es lagen die 3 längsten Stunden meines Lebens vor mir. Die heimische Mannschaft hat gnadenlos durchgezogen und sollte laut Navi gegen 00.30 ankommen. Also habe ich mir die Zeit vertrieben indem ich mitten in der Nacht Bad und Küche geputzt, italienische Texte übersetzt und Vokabeln gelernt habe. Ich hatte ja schließlich Zeit!

In der folgenden Woche haben wir dann alles gemacht, was man sich hier nur vorstellen kann:
Angefangen bei einem entspannten Stadtrundgang und einem Stück Pizza in Bolognas leckerster Pizzeria, haben wir den ersten Abend mit ganz echten, super leckeren, deutschen Rouladen, Klößen und Rotkraut ausklingen lassen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe die italienische Küche, aber irgendwann hat man von Pasta und Pizza auch einfach mal genug, und wünscht sich etwas heimische Küche. Das meiste davon könnte man wohl auch hier selber machen, doch für eine Person lohnt sich das dann meisten doch nicht. 

Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Maranello und in die Ferrariwerkstatt gemacht. Dort kann man sich wunderbar verschiedene Modelle anschauen, von oller Bechbüchse über hübschen Oldtimer bis hin zu super spacigem Raumschiffmodell. Die komplette Ferrari-Geschichte ist dort sehr hübsch und liebevoll aufgearbeitet, sodass es auch für nicht-Autofans eine interessante Angelegenheit ist. Noch besser wurde es bei der Pistentour: in einem kleinen Bus haben wir erste die wirkliche Fabrik besucht, und anschließend einen Abstecher auf die werkseigene Rennstrecke gemacht. Wir sind da langgefahren, wo auch schon Schumi&Co ihre Runden gedreht haben. Und am allerbesten wurde es dann, also ich zusammen mit meinem Bebbo den Simulator ausprobiert habe: wie in einer Konservenbüchse eingequetscht liegt man eher in diesem Ferrari Formel 1 Auto als dass man sitzt, und das ganze wackelt so krass, dass ich am nächste Tag tatsächlich Muskelkater in den Oberarmen hatte, nur vom Lenkrad festhalten! 





Mein Zukünftiger!

Nach einem kleinen Abstecher nach Modena besuchten wir am Abend das Spiel Bologna FC-Trapani. Das Stassion war nichtmal zur Hälfte ausverkauft, aber irgendwie hatten wir Karten für die Fankurve, welche natürlich supervoll war. Aber dadurch wurde das ganze auch sehr aufregend: mit viel Pyrotechnik, abwechlungsreichen Gesängen und mega Diskussionen bei JEDER Schiedsrichterentscheidung hat man hier einmal wahre italienische Fußballfans erlebt. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Der nächste Tag war dann eher meinen Interessen gewidmet, denn wir haben uns auf den Weg gemacht um die schönste Stadt der Welt zu besuchen, mein geliebtes Venedig! Nachdem wir unser Auto in einem der großen Parkhäsuer in der Stadt losgeworden sind, haben wir alles ganz in Ruhe begutachtet, was wir zwar alle schonmal gesehen hatten, aber eben einfach zu einem Venedigbesuch dazugehört. Rialto, die Uni (die zu blöd war einen Erasmusvertrag mit meiner abzuschließen), der Markusplatz, die Basilica di San Marco, der Dogenpalast, die Oper, die Glasbläserinsel Murano und so weiter. Es war ein wundervoller Tag, mit allem was dazu gehört!





Anschließend ging es jedenfalls für mich etwas weniger unterhaltsam weiter, denn ich hatte meine erste Prüfung. Eine Zwischenprüfung im Fach Principles of Management, die aber schon so viel Stoff beinhaltete, wie ich in Görlitz für eine komplette Prüfung gelernt habe...aber es ging alls gut, und nach 1,5 Stunden wurde ich wieder entlassen, in einen wunderbaren Shoppingnachmittag mit anschließendem Pubbesuch. Da waren die Qualen der Prüfung schnell vergessen!

Der Donnerstag bedeutet für mich leider erst einmal 3 Stunden lang Holländisch Vorlesung, anschließend ging es aber in das kleine Städtchen Ravenna. Dieses wurde mir empfohlen, weil es da so wunderschön und ruhig sein sollte. Vielleicht hätte es mich stutzig machen sollen, dass mir das meine englische Freundin Ellie erzählt hat, die selbst aus einem sehr kleinen Dorf kommt und die Stadt Bologna oft als zu laut und stressig empfindet. Jedenfalls war es für uns nicht wirklich angenehm ruhig und entspannend - es war einfach absolut tote Hose. Es stimmt zwar, dass das Städtchen sehr niedlich anzusehen ist, und es auch einiges Sehenswertes gibt (Ravenna bezeichnet sich selbst als Hauptstadt des Mosaiks, und hat diesen Titel auch wirklich verdient), doch so wahnsinnig viel zu erleben gab es leider nicht. So haben wir dem Strand noch einen Besuch abgestattet, und dann Mamas weltberühmten Nudelauflauf gegessen. Molto buono!

Freitag war leider schon unser letzter Tag, und begann für mich mal wieder mit Holländisch. Anschließend habe wir dem Wochenmarkt einen kleinen Besuch abgestattet und sind letztendlich zu San Luca gefahren. Kurz bevor es auf den Berg geht haben wir das Auto abgestellt, und die unendlichen Stufen und Steigen erklommen. Oben angekommen erwartete uns strahlender Sonnenschein, doch leider so gut wei keine Sicht, weswegen der Funke nicht so ganz übergesprungen ist. Schön war es trotzdem. Zum Abschied gab es eine Portion super leckerer Spaghetti Carbonara im Ca´Peletti und ein Guiness im Irish Pub. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Und dann war die schöne Zeit leider auch schon wieder vorbei. Zwar ist der Abschied wesentlich leichter gefallen als noch im Sommer, da ich mich hier wirklich wohl fühle, und noch nicht nach Hause möchte. Aber unter uns Erasmusstudenten hat sich schon schnell herauskristallisiert dass wir alle nicht wirklich die Heimat an sich, also unsere Stadt oder die Uni vermissen. Das Leben im Ausland ist nicht das Problem. Es sind die Menschen, die man vermisst, Freunde und Familie, mit denen man sonst alles teilt. Und so ist es jetzt zwar ein bisschen seltsam, alles wieder ohne Familie zu machen, aber es ist auch nicht schlimm. Ich freue mich auf die neuen Abenteuer, die mir bevorstehen, und freue mich auch darauf in 1,5 Monaten für Weihnachten nach Hause zu fliegen, um alle wieder zu sehen. Denn ich liebe Italien, und alles was ich hier erlebe, aber: tutto è meglio con la familia!

In diesem Sinne: BACCI!


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